Valentim, Ratdolt, Incunábulo
Drei Digitalfonts der Gotischen Rotunda, die
Type der Inkunabeln. |
Font
Specimen das Rotundas tipográficas.
PDF com uma
apresentação detalhada (2,2 MB) |
Ratdoldt, uma fonte OpenType
Uma preciosidade
histórica; a letra da impressão de muitos incunábulos, na
Alemanha, Itália, Espanha e Portugal. A fonte gótica
Ratdoldt é apresentada aqui, em
detalhe. |
Set «Góticas Rotundas»
Der Font Ratdoldt kann auch als Bestandteil eines Sets
verkauft werden, welcher aus drei Fonts besteht: Ratdoldt, Valentim und
Incunábulo. Alle drei sind Digitalisierungen die den historischen
Vorbildern treu sind. Sie sind das Ergebnis einer langen Forschung über
die Schriften, die von den Proto-Typografen verwendet wurden |
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Die Rotunda als portugiesische und spanische Kanzlei- und
Urkundenschrift
Unter König Manuel I dem Glücklichen
(regierte von 1495 bis 1521), erlebte Portugals aristokratische Elite ihre
erste wirtschaftliche Blüte.
Mit dem Aufbau erster Kolonialposten in Afrika und Indien
stieg die portugiesische Krone rasch zu einer der reichsten Monarchien in
Europa auf; vor allem, sobald der Seeweg nach Indien erschlossen wurde und die
Gewürze direkt nach Portugal transferiert werden konnten.
Manuel I war schlau genug, sich das Monopol über den
gesamten Gewürzhandel zu sichern; alle Waren durften nur über die
staatseigene Casa das Indias gehandelt werden. Lissabon entwickelte sich
ziemlich rasch zur Metropole des Spezereienhandels mit einigen
ausländischen Handelsniederlassungen.
Dem wirtschaftlichen Boom folgte sogleich die
Zurschaustellung der erworbenen Reichtümer. Die Stadt Lissabon wurde
Schauplatz umfangreicher Baumaßnahmen. Die heute von Touristen beliebten
Sehenswürdigkeiten Torre de Belem und Hieronymus-Kloster wurden in dieser
Zeit gebaut. |
Bewußt über die Rolle Lissabons als
ökonomische Drehscheibe zwischen Übersee und Europa,
investierte König Manuel in zahlreiche Renommierprojekte und
Kunstschätze aber auch im Rahmen der Tätigkeit seiner Kanzlei.
Als Kanzlei-Schrift finden wir besonders kunstvolle
Ausprägungen der Rotunda in Portugal und Spanien; sie beginnen Ende des
14. Jahrhunderts Gestalt anzunehmen z.B. in klösterliche
Skriptorien und erreichen einen künstlerischen Höhepunkt in
der Staatskanzlei des portugiesischen Königs Manuel I.
Die von diesem König verordnete Abschrift
sämtlicher staatlichen Dokumente und Urkunden von Wichtigkeit ging in die
Geschichte Portugals unter der bewußt gewählten Bezeichnung
Leitura Nova ein.
Neue Lektüre deswegen, weil die alten Handschriften oft
kaum noch zu lesen waren. Sie waren entweder zu verblichen oder man verstand
die antiquierte Sprache nicht mehr richtig. In diesem ehrgeizigen
Backup-Projekt fand eine besonders elegante gotisch-rotunde Kalligraphie
Verwendung. Für die geplante Kollektion von Handschriften mit den
Abschriften alter Urkunden wurde besonders edles Pergament in Flandern
eingekauft, Miniaturisten unter Vertrag genommen, um die kostbaren
Illustrationen zu realisieren.
Diese kursive Schrift wird ebenfalls in den circa 500
Stadtbriefen (forais), die der Verwaltungsreform des Manuel I entsprechen. Auch
diese Stadtbriefe wurden in die Sammlungen der Leitura Nova integriert.
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