Rudolf Koch hat mehrere
Frakturen als Punzen geschnitten. Eines seiner besten Beispiele ist die
Fette Deutsche Schrift, die er gegen 1908 produziert hat. Keine Wunder,
daß diese Schrift in einigen Versionen im Web zu finden ist.
Deswegen haben wir uns besondere Mühe gegeben, die
Buchstabenformen besonders exakt zu formen... |
Eine Fraktur des 20. Jahrhunderts:
Zeichensatz und Beispiele |
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Ein Font für viele Anwendungen
R udolf Koch war einer der
bedeutendsten deutschen Punzenschneider des 20. Jahrhunderts. Seine Schriften,
die er bei der Typengiesserei Gebrüder Klingspor anfertigte, sind noch
bekannt und geschätzt. Wie fast alle anderen Künstlern seiner Zeit,
har er sich mit modernen Schriften, wie die Kabel und die Neuland
beschäftigt.
Doch sein größtes Interesse galt den Frakturen.
Eine seiner ersten war die Fette Deutsche Handschrift, die er 1908
produzierte. |
Rudolf Koch, ein Werkmann Gottes
Einer der Typografen, die lange Jahre bei den Klingspors
gearbeitet hat, war Rudolf Koch (18761934). Im Jahre 1906 trat Koch in
die Rudhardsche Gießerei ein.
Hugo Eberhardt holte ihn an die heutige Hochschule für
Gestaltung in Offenbach am Main, wo 1933 eine aufwendig gestaltete und
produzierte Deutschlandkarte entstand. Eine Freundschaft verband ihn mit der
Firma Heintze & Blanckertz, für deren Zeitschrift Die
zeitgemäße Schrift Zeitschrift für Schrift- und
Formgestaltung" er regelmäßig schrieb.
Kochs Bemühungen bezogen sich auch auf die Erneuerung
der deutschen Schreibschrift, die in der gegen Ende des 18. und zu Beginn des
19. Jahrhunderts vorherrschenden Form der Kurrentschrift erstarrt war.
Im Gegensatz zu Ludwig Sütterlin, der seine Schriften
unter dem Aspekt der leichten Erlernbarkeit für Schulkinder entwickelt
hatte, hat Koch mit seiner Offenbacher Schrift eine ausdrucksstarke
Charakterschrift geschaffen. |
Unter seinen Fonts kann man folgende hervorheben:
- Koch Antiqua,
- Fette Deutsche Schrift (19061910),
- Schmale Anzeigenschrift,
- Deutsche Zierschrift (1921),
- Frühling (1914),
- Maximilian (1914),
- Neuland (1923),
- Kabel,
- Wilhelm Klingspor Gotisch (192426)
Über die Frakturschrift, mit der er sich besonders
intensiv beschäftigt hat, schrieb Koch sie sei eines der
schönsten und ehrwürdigsten Denkmäler des deutschen
Volksgemütes.
Koch entwarf Leuchter, Paramente, Abendmahlsgeräte und
andere Objekte für Kirchenausstattungen. Zusammen mit Fritz Kredel und
Berthold Wolpe (Holzschnitte) und unter Einbeziehung weiterer Schüler
arbeitete Koch (Kalligraphie) bis 1933 an einer großformatigen Karte von
Deutschland und den angrenzenden Gebieten, die bei H.F. Jütte im
Sechs-Farben-Druck hergestellt wurde und die 1935 im Leipziger Insel Verlag
erschien. |